Dienstag, 25. März 2014

A Scandal in Bohemia

First things first! ;-) Fangen wir am Anfang an.
"Ein Skandal in Böhmen" - damit hat alles angefangen. In einer Sammlung mit allerlei Werken der Weltliteratur, ein Geschenk meiner besten Freundin, war auch ein kleiner Sherlock-Holmes-Band mit sechs Erzählungen, in der Übersetzung von Kai Kilian, enthalten. Dies war der Anfang allen Übels, der Anfang meiner Sucht. Eigentlich hatte ich nie im Leben damit gerechnet, jemals Sherlock Holmes zu lesen, doch als Klassiker - wie ich immer wieder gern betone - zählt er vielleicht einfach zu jenen literarischen Ergüssen, die in die Kategorie "Sollte man gelesen haben" fallen. Eines Tages also zog ich eben jenen dieser 15 Bände heraus, auf dem ein Pfeife rauchender Herr im roten Morgenrock abgebildet war und dachte, ich könnte einen Blick riskieren. Die erste der sechs enthaltenen Geschichten war "Ein Skandal in Böhmen", die bekannte Erzählung, die sich um "die Frau" rankt.
Nachdem Sir Arthur Conan Doyle bereits die Romane "Eine Studie in Scharlachrot" und "Das Zeichen der Vier" veröffentlicht und somit das Fundament des Holmes-Universums gelegt hatte, war "Ein Skandal in Böhmen" 1891 die erste im Strand Magazine erschienene Erzählung. Doyle selbst zählte sie zu seinen fünf liebsten Sherlock-Holmes-Geschichten. Sie wurde im deutschsprachigen Raum außerdem unter den Titeln "Ein Skandal in Bohemia", "Der Skandal des Großherzogtums" und "Eine Skandalgeschichte im Fürstentum O." veröffentlicht.

Quelle: freeenglish.jp

Die Erzählung spielt bereits nach Dr. Watsons Heirat mit Mary Morstan. Am Abend des 20. März 1888, nach dem Besuch eines Patienten, findet Watson den Weg zurück in seine Jungesellenbleibe in der Baker Street und wird sofort mit einem neuen Fall seines Freundes konfrontiert. Der Besuch eines "Gentleman" wurde per Brief angekündigt, der sich an diesem Abend bei Sherlock Holmes einfinden wolle, um ihn in einer heiklen Angelegenheit zu konsultieren. "Dies ist wahrlich mysteriös", bemerkt Watson, doch das Maß aller Dinge ist längst nicht erreicht. Im Zuge geplanter Heimlichtuerei tritt der angekündigte Besucher, ein stattlicher Mann, dessen Kleidung prunkvoll war, "in einer Weise, die in England als Ausdruck schlechten Geschmacks gegolten hätte", mit maskiertem Gesicht auf den Plan und stellt sich mit dem falschen Namen Graf von Kramm vor. Allerdings wäre Sherlock Holmes nicht Scherlock Holmes, wenn er diese Verkleidung nicht sofort durchschauen und den Herrn hinter der Maske, als den Erbkönig von Böhmen enttarnten könnte.

Seine Majestät befindet sich in einer verstrickten Lage. Er ist im Begriff die zweite Tochter des skandinavischen Königs zu ehelichen, doch ein Schatten hängt über ihm, der diese Verbindung im Keim ersticken könnte; ein Schatten in Gestallt der ehemaligen Opernsängerin  Irene Adler. In jugendlichem Leichtsinn hatte er sich, damals noch Kronprinz, mit dieser Frauensperson eingelassen, die nun im Besitz eines Fotos, welches die beiden zusammen zeigt, ist. Diese Indiskretion könnte ihm nun zum Verhängnis werden, doch alle Versuche, besagtem Bild habhaft zu werden, sind unlängst gescheitert.

Ein paar fein ausgeklügelte Schachzüge aus der Trickkiste des berühmten Detektivs, darunter ein vorgetäuschter Überfall, ein offenkundig verletzter Held und eine Rauchbombe, ermöglichen Sherlock Holmes natürlich, was anderen misslang: Er findet den Aufbewahrungsort der Fotografie. Als er sie jedoch am nächsten Tag aus ihrem Versteck holen will, erwartet ihn dort eine gehörige Überraschung.

Dr. Watson, der in der Rolle des Erzählers wie üblich den Hergang schildert, berichtet später darüber:
"...so war der beste Plan des Mr. Sherlock Holmes von der Klugheit einer Frau durchkreuzt worden. Er pflegte sich oft über weibliche Schläue zu amüsieren, doch in letzter Zeit höre ich nichts dergleichen von ihm. Und wenn er von Irene Adler spricht oder ihre Fotografie erwähnt, dann stets unter dem ehrenvollen Titel die Frau"

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