Es ist nicht das erste
Mal, dass mir ein Schauspieler, scheinbar aus heiterem Himmel, ins
Auge sticht und sich, nach näherer Betrachtung seiner Person,
herausstellt, dass er mir auch vorher so unbekannt gar nicht war.
Richard Crispin Armitage,
der am 22 August 1971 in Leicester/England geboren wurde, ist den
meisten vermutlich erst jetzt, durch seine Rolle als Thorin
Eichenschild in der Verfilmung von J. R. R. Tolkin's „Der Hobbit“
aufgefallen. Es ist eine dieser großen Filmrollen, die einen
Schauspieler über Nacht weltweit bekannt machen. Die Medien reißen
sich plötzlich um ihn, Fanseiten im Internet schießen aus dem
Boden, wie Schneeglöckchen im Frühling, jeder kennt sein Gesicht
und alle Welt fragt sich dann, wo dieser geniale Mensch sich die
letzten Jahre so gut versteckt hatte.
Die Wahrheit ist, er hat
sich nicht versteckt. Er hat gearbeitet und zwar – wie in Richards
Fall – in den unterschiedlichsten Produktionen.
Richard Armitage schlug
seinen künstlerischen Weg bereits im Alter von 14 Jahren ein, als er
auf die Pattison's Dancing Academy (heutiger Name: Pettinson
College), eine Schule für darstellende Künste, wechselte.
Später absolvierte er einen
dreijährigen Schauspielkurs an der London Academy of Music and Dramatic Arts.
Allein während seiner
Schulzeit wirkte er in unzähligen Theaterproduktionen mit, die ihn
auf das vorbereiteten, was da noch kommen sollte. Zu nennen wären
hier beispielsweise ein 18-monatiges Engagement bei der Royal
Shakespeare Company, diverse TV-Rollen, inklusive seiner ersten
Hauptrolle in der BBC-Verfilmung des Romans „North and South“,
Nebenrollen in Kinofilmen wie „Star Wars: Episode I“ oder
„Captain America“ und schließlich DIE
Rolle als Thorin Eichenschild in „Der Hobbit“.
Doch wie gesagt, auch vor
dieser, zugegeben, großartigen Rolle, war mir sein Gesicht schon
vertraut, wenn gleich ich es auch nicht wusste.
In der BBC-Version von
Robin Hood, die auch im deutschen TV ausgestrahlt wurde, gab er
überaus überzeugend den, in schwarzes Leder gehüllten,
Vorzeigebösewicht Sir Guy of Gisborne.
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Quelle: RichardArmitageNet.com |
Beim Versuch, diesen Charakter zu beschreiben, fällt mir als erstes das Wort "komplex" ein.
Einführend wird er natürlich als das pure Böse dargestellt, ein tyrannischer, skrupelloser Mann, dem jedes Mittel recht ist, um Macht zu erlangen, doch nach und nach enthüllt die Geschichte zunehmend weitere Facetten der Figur. Guy of Gisborne ist die personifizierte Zerrissenheit zwischen Liebe und Hass, zwischen Gut und Böse. Dies spiegelt sich auch in den zwei konkurrierenden Verlangen wieder, die ihn antreiben, zum einen dem Verlangen nach Geltung, Macht und Stärke und zum anderen dem Verlangen nach einem Menschen, der ihn liebt. In Staffel Eins der Serie sitzen ihm Lady Marian und der Sheriff of Nottingham, sprichwörtlich wie Engelchen und Teufelchen, auf den Schultern und können ihn doch nie ganz auf ihre jeweilige Seite ziehen.
Für unverbesserliche Romantiker und all jene, die gern den Funken des Guten unter der rauen, harten Schale des grausamen, aber durchaus unverkennbar attraktiven Schurken suchen, ist Guy of Gisborne eine wahre Fundgrube.
Man wartet ja richtig darauf, dass, zwischen all den Schwertkämpfen, Pfeilhageln und Faustschlägen, nach Intrigen, Mord und Totschlag, irgendwann wieder eine kurze Szene auftaucht, die ein wenig Gefühl widerspiegelt, wenn nicht sogar eine verletzliche Seite zeigt. Und ein ums andere Mal wird dem Zuschauer dieser Wunsch auch erfüllt.
Quelle: RichardArmitageNet.com |
Es mag daran liegen, dass ich, wenn es um Romane oder Filme geht, auffallend oft eine Schwäche für den Badboy habe oder aber es ist die unwiderstehliche Kombination aus gefährlichen Blicken und bedrohlicher Stimme, die Richard Armitage sehr effektiv einzusetzen weiß und die nicht verfehlt, Schauer über meinen Rücken zu jagen, aber ich muss sagen, dass ich bei BBC's Robin Hood kaum einen Blick für den Hauptdarsteller erübrigen konnte. ;-)
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Quelle: RichardArmitageNet.com |
Haaallooo!? Das das hier noch niemand kommentiert hat... Ich meine Guy of Gisborn ist eine seiner, meiner Meinung nach, beste Rolle mit Thorin und John Thornton.
AntwortenLöschenEr sieht top aus in seiner Lederjacke und in komplett Schwarz. Er ist der starke und doch missverstandene, typische Herzensbrecher. Außerdem habe ich Marianne dafür gehasst, dass sie so mit ihm spielt.. -_-
Hahahah